Der erste Besuch der Polenreise des Lutherischen Pfarrkonvents galt Pfarrer Karol Dlugosz. Er empfing die Gruppe mit einer Abendandacht und berichtete von seiner Arbeit. Ursprünglich hatte seine Gemeinde viele tausend Mitglieder, die auf Niederschlesien verteilt waren. Nach Krieg, Flucht und Vertreibung ist die Gemeinde auf gut 100 Mitglieder geschrumpft. "Kein Grund, ohne Zuversicht zu sein", meinte der 39-jährige Pfarrer. "Wir sind heute eine Mulit-Kulti-Gemeinde mit deutschen Wurzeln." Jeden Sonntag gibt es lutherischen Gottesdienst in schlesischer Tradition auf Deutsch, immer mit Abendmahl, außerdem Gottesdienst auf Englisch und auf Polnisch. Sonntagmittags wird ein Eintopf für verarmte Breslauer gekocht. Eine Frauen- und eine Männergruppe gehören zum Angebot der Gemeinde. Auch Hausbesuche macht Pfarrer Dlugosz – manchmal muss er dafür 200 km fahren, weil seine Gemeindemitglieder so weit verstreut leben. Wo es gewünscht wird, bietet er auch auf dem Land Gottesdienste an, dann nicht in Kirchen, sondern zu Hause in Wohnzimmern.